Rundreise durch Polen vom 30.03.- 11.04.2016

vom 14.04.2016

Animiert durch eine in einem Katalog angebotene Pauschalreise, machte ich mich auf den Weg nach Polen. Die Reise im Katalog war mir einerseits zu durchorganisiert, andererseits mit rund 2000 €uroen zu teuer.

Ich besuchte die vier großen Städte Breslau (Wroclaw), Krakau (Krakow), Warschau (Warszawa) und Danzig (Gdansk).
In jeder Stadt verbrachte ich 3 Tage und übernachtete dort in Hostels. Ich reiste mit dem Zug (Interrailticket) durch Polen, was sich als gut machbar erwies.
In jeder dieser Städte machte ich Stadtführungen von Freewalkingtours mit

Der 1. Stopp war in Breslau, hier machte ich zwei Touren von Freewalkingtours mit. Einmal die Zwergentour und die Altstadttour.
In Breslau stehen über 300 Zwerge, ich fand es lustig wenn ich so einem kleinen Gesellen begegnet bin und habe auch jede Menge Fotos davon gemacht. Wenn man mehr über die Zwerge erfahren will, lohnt sich ein Besuch auf http://krasnale.pl/de/. Besonders schön fand ich auch die Dominsel und das Treiben auf dem Hauptmarkt. Die Universitätskirche ist ein Highlight und auch die Markthalle ist einen Besuch wert. Mein 2. Stopp war in Krakau, hier machte ich die Altstadttour und die Tour durchs Jüdische Viertel mit.
In Krakau gibt es eine Festung, davor steht auch ein Drache der Feuer speit. Es gibt unheimlich viel Sehenswertes in Krakau, viele Kirchen, das jüdische Viertel, der immer lebendige Markt mit den Tuchhallen und so weiter. Auf dem Markt ist auch die Marienkirche. Von deren Turm bläst ein Feuerwehmann stündlich ein Trompetensignal, dass „Hejnal“, welches mittendrin abbricht. Am Ende des Signals ist der Bläser immer so freundlich und winkt aus dem Turm und freut sich wenn man zurückwinkt.
Eine Krakauer Spezialität, den „Obwarzanek“, sollte man unbedingt probieren. Er ist dort überall für ca. 1,5 Zl erhältlich.

Das jüdische Viertel ist unbedingt sehenswert, hier ist auch ein kleiner Markt und Synagogen. Besonders ist auch die Schindlerfabrik, die weltweit durch den Film „Schindlers Liste“ bekannt wurde.
Einen Tag meines Krakauaufenthaltes nutze ich für einen Besuch des KZ Auschwitz, es ist beeindruckend!

Die 3. Station meiner Reise war Warschau. Als ich hier aus dem Zug stieg, war ich erst mal überwältigt von den vielen Wolkenkratzern. Als Leipziger ist man die Dinger ja nicht so gewöhnt.
Warschau ist eine unheimlich laute und hektische Stadt, kann aber auch mit dem einem oder anderem Superlativ protzen.
So hat Warschau die (angeblich) jüngste Altstadt der Welt. Das liegt daran, weil von Warschau im 2. WK mehr als 80 % und mehr als 90 % der Altstadt zerstört wurden.
Die Altstadt hat man wieder fast originalgetreu wieder aufgebaut, sie ist nun ca. 60 Jahre alt, sieht aber wegen des Neuaufbaus deutlich älter aus. In Warschau habe ich die Altstadttour mitgemacht. Eher unangenehm fand ich, dass um den Hauptbahnhof für Fußgänger alles unterirdisch ablief. Eine Straße überqueren ging nicht, bei 8 –10 Spuren wäre es auch nicht so einfach. In der zentralen Unterwelt findet man aber auch alle Geschäfte die man braucht. Einer der schöneren Wolkenkratzer Warschaus steht schon seit den 1950er Jahren dort.
Der Kulturpalast ist ein Geschenk der ehemaligen Sowjetunion an Polen. Die Einheimischen finden ihn nicht so schön, wahrscheinlich auch wegen des Schenkers und weil er wirklich monumental ist.
Für verhältnismäßig teure 20 Zl. kann in den 30. Stock des Gebäudes fahren und hat eine gute Aussicht auf die Stadt. Nicht nur für Regentage ist ein Besuch des „Museum des Warschauer Aufstands“ zu empfehlen, hier habe ich mehrere Stunden verbracht. Weniger Zeit brauchte ich im „Museum für moderne Kunst“, hier war der Eintritt sogar frei.

Die letzte Station meiner Reise war die „Dreistadt“ Danzig. Diese Stadt hat mich sehr beeindruckt. Von den schmalen Häuser die quasi bunt aneinandergereiht sind, könnte man unendlich viele Fotos machen. Auch Danzig ist im 2. WK ziemlich beschädigt worden, aber es sind viele Fassaden erhalten geblieben die man dann neu hinterbaut hat. In Danzig machte ich die „Maintowntour“ mit. Meine Unterkunft in Danzig war grottig, aber aus Fehlern lernt man. Den letzten Tag meiner Reise verbrachte ich in Zoppot an der Ostsee.

In allen 4 Städten bin ich auch mal ins Hinterland, sprich raus aus der City, rein in die Wohngebiete, gefahren. Mich interessiert ja auch, wie die ganz normale Bevölkerung so lebt. Im Prinzip gibt es da keinen wesentlichen Unterschied zu Deutschland.

Alles in allem war es eine sehr lohnenswerte Reise von der ich im Nachhinein sagen kann, dass sie mir sehr gut gefallen hat und ich froh bin, diese gemacht zu haben.
Finanziell gesehen kam ich nicht an die 2000 €uronen ran, die der Veranstalter möchte. Mich hat die ganze Reise knapp 700 €uronen gekostet.

Jetzt kommen ein paar Bilder, manche haben sogar eine Erklärung.



Das ist die Breslauer Universität, ich habe sie von der Seite fotografiert weil die 150 m lange Front nicht mit meinem Objektiv einzufangen waren.




Diese lebensgroße Pieta aus echtem Alabaster ist in der Universitätskirche in Breslau.




Das ist Breslaus Markthalle. Hier wird viel Frisches angeboten. Man sagt, dass das Fleisch, welches hier verkauft wird, das beste und frischeste sei. Ich wollte es nicht probieren.




Ein impossantes Bauwerk welches ich auch besucht habe, die Jahrhunderthalle in Breslau.



Auch ein interessantes Kunstwerk . Hier gehen sie unter die Erde...




... und auf der anderen Straßenseite kommen sie wieder nach oben. (Breslau)




Ein Blick auf die Dominsel in der Abenddämmerung.




Auf der Dominsel werden alle Laternen von Hand angezündet. Ich war live dabei.




Die Marienkirche auf dem Krakauer Marktplatz.




Der Turmbläser (Ich habe auch zurückgewunken).




Die Gedenktafel für Oskar Schindler in Krakaus jüdischem Viertel.




Der Markt im jüdischen Viertel. Hier gabe es keine Fleisch- und Milchprodukte zu kaufen, auch nicht an den Imbissständen.




Der Feuerspeiende Drache unter der Krakauer Burg.




Die Krakauer Burg .




Bei meinem Ausflug nach Auschwitz habe ich dieses skurrile Foto geschossen. Zwei (mutmassliche) jüdische Menschen machen auf dem Gelände des KZ Auschwitz, hier Birkenau, Portaitfotos. Sie befinden sich dabei in den Überresten einer Baracke, der zu Fotografierende steht dabei auf dem Ofen der Baracke.




Der Kulturpalast in Warschau. In den 1950ern ein Geschenk der Sowjetunion an Polen.




Wolkenkratzer einfach so.




Die Altstadt.




Das Königsschloss in Warschau.




Mitten in der Mitte ein sehr schmales Haus. Das Haus wird allerdings nach hinten breiter. Früher wurde die Steuer nach der Frontbreite brechnet, hier war ein Sparfuchs am Werk. Auch in Danzig sind die Häuser deshalb so schmal.




Auf dem Warschauer Altstadtmarktplatz. Hier standen nach dem Krieg nur noch die Fassaden von 3 Häusern. Die anderen Häuser hat man nach Zeichnungen und Fotografien wieder aufgebaut, eine Meisterleistung.




Die Warschauer Meerjungfrau beschützt und verteidigt mit Schild und Schwert die Warschauer und ihre Stadt.




Wolkenkratzer bei Nacht.




Diese wellenförmige Glas-/Stahlkontruktion ist ein riesiges Einkaufszentrum in der Nähe des Zentralbahnhofs in Warschau.




Solche Läden gibt es überall in Polen, Alkohol rund um die Uhr. Ich finde gut, dass man in Polen in der Öffentlichkeit keinen Alkohol trinken darf, an Haltestellen darf man zudem auch nicht rauchen.




Danzig und seine schmalen Häuser. Am großen schwarzen Konstrukt am Ende der Reihe, wurden die Schiffsladungen gelöscht.




Die Kräne wurde dabei mit Menschenkraft betrieben. In diesen Hamsterrädern liefen die Männer ihre Runden. An den Seiten waren Seile waren befestigt mit denen die Kranlasten gehoben wurden.




Noch ein Danziger Bild. Eine fantastische Architektur, aus der Steuernot heraus geboren.




Diese Häuser gibt es auch in Fachwerk.




Die Danziger Philharmonie.




Danzig ist auch eine Werftenstadt.




Der Kur und Badeort Zoppot (Sopot).




Ein Denkmal vor dem Danziger Bahnhof. Hier wird der jüdischen Kinder gedacht, die ohne Eltern im Jahr 1939 nach Großbritannien ausreisten und so der Verfolgung durch die Nazis entkommen konnten.




Geknippst bei einer Tour. Mit dieser "Beflaggung" gehen die Guides auf Tour. Ganz wie bei Moses war es auch hier. Es wurden immer mehr Leute die sich unterwegs der Tour anschlossen.




Das sind sie, die ExpressIntercityPremiumzüge. (EIP). Interessant ist auch das Schild links oben. In Polen geht man nicht zum Gleis X sondern zum Peron, was Bahnsteig heißt. Das Gleis nennt sich hier Tor (Spur) und der Sektor ist der Abschnitt. Anfangs etwas befremdlich aber sonst kein Problem.




Ein Bild an der Ostsee, am letzten Tag in Zoppot.




Auch im Norden Polens brach der Frühling aus.




So sieht Grinsebacke am Meer aus. Endlich angekommen.




Dieses Bild, aufgenommen in meiner Warschauer Unterkunft, muss ich nicht erläutern.






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