Lykischer Höhenweg 23.09.-30.09.2015

vom 04.10.2015

Auch dieses Jahr habe ich mich in der letzten Septemberwoche wieder auf die (Wander-)Socken gemacht. Diesmal habe ich in der Türkei den „Lykischen Höhenweg“ bewandert.
Eine Woche ging es nach Lykien um zu wandern und dabei interessante Ruinen und Städte aus dem ca. 4. -7. Jahrhundert zu bestaunen. Ich war oft in den Höhen des Taurusgebirges unterwegs, aber auch im Mittelmeer bin ich geschwommen. Es war eine gute Mischung und trotz anfänglicher Skepsis und auch etwas Angst bin ich sehr froh diese Reise gemacht zu haben. Allein und einsam durch die Steinwüsten oder auf die Berge ist nicht einfach, aber ich bin ab und an freundlichen Menschen begegnet mit denen ich mich, manchmal irgendwie, unterhalten oder auch gestikulierend austauschen konnte.

Den ersten und letzten Tag habe ich in Antalya verbracht. Hier habe ich es auch genossen einfach dazusitzen und Tee zu trinken. Trotz des Trubels in dieser Großstadt fand man immer ein ruhiges Plätzchen. Vorsicht war angebracht bei den sehr geschäftigen Verkäufern in der Altstadt – Diese Schlitzohren…

Nun kommen, wild durcheinander, ein paar Bilder mit erklärenden Worten.





Ist das nun ein Wanderweg? Ja!




Das ist ein offzieller Wegweiser des „Lykischen (Höhen-)Weges“. In den Karten und am Wegesrand war er weiß-rot markiert.




Die Abschnitte dieses Weitwanderweges waren sehr unterschiedlich und manchmal sehr anspruchsvoll. Es ging oft durch Steinwüsten, Geröllhalden oder einfach über, unter oder zwischen Felsen entlang. Ab und an waren kleine Klettereien angesagt, aber das war alles gut machbar.
Zum Glück habe ich recht robuste Beine, ich bin ziemlich oft auf Steinen ausgerollt und umgeknickt.




In der Wegbeschreibung stand: ...überqueren sie das ausgetrocknete Bachbett, manchmal führt es etwas Wasser, normalen Wanderschuhen macht der 1 Zentimeter nichts aus, ansonsten Schuhe aus...




Die erste Schildkröte sah ich noch mit Erstaunen an, dann sah ich öfters welche. Diese hier hätte ich fast zertreten, als ich, der Wanderweg wollte es so, zwischen und auf den Klippen umhersprang.




Schirme… Hier kann der Regen kommen…




In Antalya gibt es unheimlich viele Straßenhunde und Straßenkatzen. Die Straßenhunde sind alle mit einer Marke im Ohr markiert und zutraulich. Die Katzen sind weniger zutraulich, dieses niedliche Exemplar hat eine Ausnahme dargestellt.




Der Innenraum einer Moschee mit der Minbar für den Imam. Die Minbar ist das vergleichbar mit der Kanzel in hiesigen Kirchen.




Ein Blick quer durch eine Ruine zum Minarett einer Moschee. Das Minarett ist nicht nur der schmückende Turm sondern auch der Platz des Muezzins. Der Muezzin steigt heutzutage nicht mehr selbst rauf, stattdessen sind am Minarett mehrere Lautsprecher angebracht.




Hier habe ich eine besonders kleine Moschee gefunden. Auch schön!




Geldautomaten vieler Banken nebeneinander. Auch dies ist wohl dem Umstand geschuldet, das man im Islam mit Geld kein Geld verdienen sollte. Zinsen gibt es, zumindest theoretisch nicht.




Das ist konsequent! Wer den Parkplatz ohne bezahlen verlässt hat platte Reifen. Ich hatte den Eindruck, dass in der Türkei sehr viel überwacht wird. Unendlich viele Kameras! Ohne Ticket ist der ÖPNV nicht nutzbar weil immer ein Uniformierter zur Stelle ist, am meisten erschrak mich ein Polizist in den Bergen, dieser trug eine Maschinenpistole. Öffentliche Postbriefkästen gab es nur noch sehr vereinzelt in den Dörfern. Aus den Großstädten sind sie weitestgehend verbannt. Einerseits spart das Kosten, andererseits wurden die Kästen, wohl in Istanbul, auch von Terroristen missbraucht.




Auf dem „Feuerlöcherfeld“, kurz vor Çirali. Bei der Sonne hat man die Flammen nicht auf Anhieb gesehen, Vorsicht war angesagt! Da strömt einfach Erdgas aus der Erde und wird verbrannt. Zum Abbau bzw. zur Förderung würde es sicher nicht lohnen, außerdem bringen die Touris vor Ort mehr Geld ein.




In der Nähe der Feuerlöcher standen diese Reste einer byzantinischen Kirche.



Die folgenden Bilder zeigen die Ruinen der byzantinischen Stadt „Olympus“. Links des Flusses „Ulupinar“ war die „Wohn- und Geschäftsstadt“, rechts des Flusses die Grabanlagen. Sämtliche Grabanlagen sind aufgebrochen, Grabräuber gab es zu allen Zeiten.Die folgenden Bilder zeigen die Ruinen der byzantinischen Stadt „Olympus“. Links des Flusses „Ulupinar“ war die „Wohn- und Geschäftsstadt“, rechts des Flusses die Grabanlagen. Sämtliche Grabanlagen sind aufgebrochen, Grabräuber gab es zu allen Zeiten.














Die Ruinen der alten Stadt Isklada waren insgesamt besser erhalten, wohl weil hier bei den Steinschichtungen mehr auf Passgenauigkeit geachtet wurde und die Gebäude deshalb stabiler waren.




Hier in Isklada ist mir auch diese Ziegenherde über den Weg gelaufen. Das war nicht das einzige mal das Ziegen ohne Hirten zielstrebig in der Gegend rumwandern, es war auch nichts umzäunt. Die Ziegen hatten es in dieser steinigen Landschaft deutlich leichter als ich.




Auch hier habe ich natürlich Pausen gemacht. Das süße Riegelchen war bei der Hitze natürlich unbrauchbar.




Kurz vor der Burg Simena sah ich diesen aufgebrochenen Sarkophag. Ich nenne das Bild „Der grinsende Sarkophag“.




Blick von der Burg Simena auf’s Meer.




Ein Selfie…




Die Zinnen der ruinösen Burg Simena.




Der hatte keine „Handbreit Wasser unter dem Kiel“




Dieses Bild nenne ich „Das große Warten“. Hungrige Straßenkatzen belagern die Mülltonnen. Ich wollte den Katzen ihre erste große Schweinefleischerfahrung näher bringen, aber BiFi wollten sie nicht.




Üçagiz – verbunden mit der Welt. In diesen Briefkasten wollte ich meine Karten nicht werfen. Rangekommen wäre ich.




Omis Neuwagen.




Eine Arena/Theater in der Myra.




Das war faszinierend! Die Felsengräber von Myra. Die Grabstätten sind so wie sie sind aus dem Fels gehauen. Da wurde nichts angebaut oder so.




In der Kirche des heiligen Nikolaus. Der heilige Nikolaus war im 4.Jhd. als Bischof in Myra/Lykien tätig. In der Kirche steht der leere Sarg des Nikolaus von Myra. Die Gebeine wurden einst entführt und tauchten in Italien wieder auf. Trotzdem pilgern viele Russen hierher. An der Scheibe vor dem Sarg sammeln sich die Leute und werfen kleine Zettel mit Ihren Sorgen und Wünschen hinter die Scheibe. Dann wird noch eine Hand unter der Glasscheibe durchgezwängt um den Sarg mal zu berühren. Manch einer der Betenden küsst auch die Glasscheibe. Auch ich habe einen Zettel hinter der Scheibe platziert. Mein aufgeschriebener Wunsch dürfte allen klar sein.





Der heilige Nikolaus. So oder so ähnlich verpackt kennen wir auch und finden ihn derzeit in allen Lebensmittelgeschäften.




Die Türken und ihr Nationalstolz. Überall waren diese Flaggen zu sehen. Mir kam der Gedanke, wenn ich beim laufen mal mehr als 5 Minuten nicht so eine Fahne entdecke bin ich nicht mehr in der Türkei. Wahnsinn aber auch bewundernswert.




Nachdem ich eine knappe Stunde für ein Tramticket angestanden hatte fuhr ich auch mit dieser supermodernen und windschnittigen Bahn. Im Gegensatz dazu brettern auch noch die vielen kleinen Busse mit offener Vordertür durch die Straßen. Die offene Vordertür ersetzt nicht vorrangig die Klimaanlage, vielmehr geht das Aus- und Einsteigen dadurch schneller. Ich bin mit dem öffentlichen Bus in 3 Stunden von Demre nach Antalya gefahren, der Bus hielt auf Passagierwunsch auch ohne Haltestelle und man konnte abspringen.




Zum Schluss etwas pflanzliches.







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